Tinnitus - der Quälgeist im Ohr
Mein Tip! Die natürliche Frequenzkraft des Wasserfalls, als akustische hilfreiche Unterstützung bei Tinnitus.
Ein Tinnitus ist ein störendes Ohrgeräusch, ein ständiges Brummen, Klingeln oder Pfeifen, das meist plötzlich auftaucht und unter dem Betroffene extrem leiden können. Meist verschwinden diese Geräusche nach kurzer Zeit von allein. Es handelt sich um ein subjektiv empfundenes Ohrgeräusch, das von anderen nicht gehört werden kann.
Wenn aber der störende Pfeifton im Ohr länger als einige Wochen anhält besteht die Gefahr, das dieser Ton als Sinneseindruck im Gehirn dauerhaft abgespeichert wird. Das bedeutet, der Tinnitus kann chronisch werden. Im Gehirn findet eine Vernetzung der Nervenzellen statt, die mit dem Tinnitus-Hören in Verbindung gebracht werden. Es wird sozusagen, ähnlich wie bei chronischen Schmerzmustern, dieses Geräuschmuster auf neu bereitgelegte Nervenbahnen verankert und kann somit bei Bedarf schnell wieder abgerufen werden. Sind Nervenzellen, z.B. bei erhöhtem Stress oder anderen seelischen Belastungen in „Alarmbereitschaft“, genügt ein Impuls, um dieses Geräuschmuster wieder zu aktivieren. Es entsteht somit nicht im Ohr, sondern im Gehirn. Experten vermuten, dass es sich bei diesen Tönen eigentlich um ein „Hintergrundrauschen“ von Körperfunktionen handelt, das unser Gehirn normalerweise filtert, also ausblendet, damit es uns nicht irritiert.
Wurde dieser Hörfilter jedoch einmal versehentlich geöffnet, durch ein Ereignis, eine Schrecksituation oder eine Überlastung der Nerven, kommen diese Geräusche in Form des Tinnitus wieder in unser Bewusstsein, in unsere Wahrnehmung. Das empfindliche Gehirnzellensystem im Bereich der Hörwahrnehmung ist somit massiv gestört.
Es wird vermutet, das bis zu 10% der meist erwachsenen westlichen Bevölkerung daran bereits chronisch leiden. Davon ca. 1% mit schwerwiegenden Folgen, wie psychischen Störungen, Depression, Schlaf-, und Konzentrationsstörungen.
Zwei Faktoren stützen den Tinnitus, die Stille oder die erhöhte Aufmerksamkeit auf das störende Geräusch. Ist der Betroffene abgelenkt, hört laute Musik oder eine geräuschvolle Umgebung, stört der Tinnitus nicht oder nur minimal.
Selbstverständlich sollte ein länger anhaltender Tinnitus immer ärztlich untersucht und abgeklärt werden. Es kann sich auch um ein Begleitsymptom einer bestehenden Erkrankung, wie z.B. Mittelohrentzündung, Otosklerose, Morbus Menière, Anämie, Blutdruckanomalie oder Veränderungen im HWS-Bereich handeln. Oder mit einer beginnenden Hörminderung zusammenhängen. Seelische Probleme sind auch häufig Verursacher.
Erfolgsversprechende einheitliche Therapiekonzepte gibt es leider bisher noch nicht. Während die Schulmedizin meist auf durchblutungsfördernde Infusionen, entzündungshemmende Medikamente oder Lokalanästhetika setzt, behandeln andere Therapeuten die Fehlstellungen der Halswirbelsäule oder Nackenverspannungen.
Aus ganzheitlicher und naturheilkundlicher Sicht ist die Stressbewältigung und die Entspannung meist vorrangig. Auch Heilpflanzen, wie Gingko, Hafer, Kamille oder Lavendel können ausgleichend einwirken.
Es wurden ebenfalls spezielle Hörtrainings mit abgewandelter Musik oder zielgerichteten Frequenzen entwickelt, die die fehlerhaften Gehirnzellen wieder auf den richtigen Weg bringen sollen. Die Klang- und Frequenztherapie verspricht dabei interessante Ansätze, den störenden Ton mit resonanten Klängen quasi zu harmonisieren und dadurch aufzulösen.
Aus ganzheitlicher Betrachtungsweise sollten Betroffene sich die Frage stellen, wo und in welchen Lebensbereichen sie zu wenig auf ihre eigene innere Stimme hören. Einmal ganz bewusst nach innen horchen und den Tinnitus ganz bewusst in all seinen Nuancen und Rhythmen wahrnehmen, nicht als Feind, sondern als Freund, der einem zuflüstern möchte, was eventuell in seinem Leben wieder ins Gleichgewicht gebracht werden sollte. Mit dieser mentalen und meditativen Übung und der festen Überzeugung, den kleinen Quälgeist bald wieder los zu sein, kann ebenfalls Heilung ermöglicht werden.